
Was bedeutet Achtsamkeit für mich?
Für mich bedeutet Achtsamkeit mehr Bewusstsein für sich selbst und sein Umfeld zu haben! Viel zu sehr leben wir heutzutage in unserer eigenen Blase, rotieren immer weiter, arbeiten unsere To-do-Liste ab, streben nach mehr und mehr, verlieren das Gefühl für unser Umfeld, verschwinden in Selbstmitleid und einer ordentlichen Portion Egoismus, sind damit beschäftigt unzufrieden mit uns selbst zu sein und vergessen dabei ganz und gar zu leben, zu genießen und glücklich zu sein mit dem, was wir haben und erreicht haben. Und nein ich finde das jetzt keinen wenig übertrieben. Denn genau das spiegelt mich wider, mein altes Ich! Und ich finde es irgendwie ein Stück weit traurig, dass ich erst schwer krank werden musste, um diese Erkenntnis zu haben und dies nun so reflektiert zu betrachten.
Und so bin ich auch jetzt noch lange kein Achtsamkeitsprofi oder Achtsamkeitsexperte. Dieser innerliche Drang nach Stress und Selbstverwirklichung ist nämlich immer noch da und holt mich immer wieder gern ein. Doch genau dann schaltet mittlerweile mein Verstand ein: „Einatmen, Ausatmen Caro, Einatmen, Ausatmen!“ und schon sieht die Welt oft wieder ganz anders aus. Es ist vollkommen okay sich einzugestehen, dass man sich vielleicht zu viel vorgenommen hat, dann auch einmal den ein oder anderen Termin abzusagen und sich lieber eine heiße Badewanne oder eben einfach mal eine Pause zu gönnen (mehr zum Thema achtsam Baden gibts im übrigen hier 😉 )
Achtsamkeit beginnt direkt nach dem Aufstehen
Aber wo beginnt Achtsamkeit? Bei eurer Morgen-Routine! Wie viel Zeit gibt ihr euch morgens, um in Ruhe in den Tag zu starten? Gönnt euch ein ausgiebiges Frühstück, dreht die Musik laut auf, tanzt zur Musik, meinetwegen meditiert oder macht eine kleine Yoga-Session. Macht was euch glücklich macht, aber bitte gönnt euch eine kleine Morgen-Routine. Startet ihr mit wenig Zeit in den Tag, habt keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück und keine Zeit für euch, dann ist das erste, was ihr macht eine ordentliche Portion Cortisol auszustrahlen. Und genau dieser Stress wird euch den ganzen Tag über begleiten. Nehmt euch die Zeit für ein Frühstück, singt zu euren neuen Lieblingssong. Ihr werdet sehen dieses Gefühl, diese Leichtigkeit und Unbeschwertheit wird euch den ganzen Tag über begleiten und euch über den Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Lasst ihr euch stressen, habt keine Zeit für ein Frühstück und lauft mal wieder gestresst zur nächsten U-Bahn, dann kann der Tag nur schlecht starten und das wird euch den ganzen Tag begleiten und ihr zieht all die negativen Dinge nur so wie ein Magnet auf!
Achtsamkeit im Job-Alltag
Euer Stresspegel ist gerade auf Arbeit meist am höchsten. Eine Menge Druck lastet auf euch, meist aber der Druck, den ihr euch selbst macht 😉 Bleibt realistisch, gesteht es euch selbst ein, wenn ihr Dinge nicht wisst und versucht euch vielleicht auch einmal im „Nein“ sagen. Wenn ihr ein Timing von vornherein für unrealistisch handelt, dann äußert dieses ehrlich. Nichts ist schlimmer als unter Druck und Stress zu arbeiten. Aber ihr werdet sehen, dass die Dinge sich ohne viel Stress und Druck sogar oftmals schneller erledigen lassen. Oftmals fahren wir uns nämlich fest, stehen und selbst im Weg und verbringen wertvolle Zeit damit unseren Kollegen zu erzählen wie viel Stress und wie viel wir doch zu tun haben. Am Ende könnten wir aber in der ganzen Zeit, in der wir in Selbstmitleid versinken so was von produktiv arbeiten. Ein weiterer Zeitfresser: Unwissenheit! Wenn ihr bei einer Sache unsicher seid oder Hilfe benötigt, dann tauscht euch mit euren Kollegen aus oder stellt eurem Chef noch einmal Rückfrage. Nichts ist schlimmer als irgendwelche Dinge planlos abzuarbeiten. Das sorgt für Fehler und erfüllt euch auch nicht gerade selbst 😉 Dass was den meisten aber schwerfällt und was ich auch zu gut von mir selbst kenne, auch einmal „Nein“ zu sagen. Klar ist es eine gewisse Wertschätzung, wenn ausgerechnet ihr vielleicht für ein richtig spannendes Projekt angefragt werdet und nicht euer Kollege oder euer Kollegin, wenn ihr aber von vornherein wisst, dass ihr aktuell komplett ausgelastet seid, ihr euch das Projekt nicht zutraut oder ihr vielleicht auch ganz einfach keine Lust auf dieses Projekt habt, dann seid einfach mal ehrlich zu euch selbst und übt euch einmal im „Nein“ sagen. Ihr werdet sehen, was da auf einmal für ein riesen Ballast von euch abfällt 😉
Das wichtigste aber im Job-Alltag: Gönnt euch Pausen! Und damit meine ich richtige Pausen und nicht die 10min-die-ich-mal-kurz-mein-Essen-vor-dem-PC-runterschlinge-Pause. Gönnt euch mindestens 30min Pause zusammen mit einem Kollegen, geht einmal vor die Tür für einen kleinen Spaziergang und schnuppert ein bisschen frische Luft und nehmt euch die Zeit, die ihr für euer Essen braucht.
Achtsamkeit im Alltag
Und wie integriere ich Achtsamkeit im Alltag? In dem ihr euch Pausen gönnt bzw. manchmal vielleicht auch zu Pausen zwingt (bei mir ist es meist eher Punkt 2 ^^).
Meine persönlichen Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag
- Achtsam spazieren. Wie wäre es, wenn ihr statt mit der U-Bahn nach Hause zu fahren, vielleicht einfach mal ein paar Stationen zu Fuß geht. Das Handy in die Tasche, ein bisschen Musik auf die Ohren und schon werdet ihr merken wie ihr peu a peu etwas runterkommt.
- Achtsam essen. Gebt euch Zeit für eine richtige Essens-Routine. Einigermaßen feste Frühstückszeiten, Mittagszeiten und Abendbrotzeiten geben uns eine natürliche Routine und unser Körper kann sich besser darauf einstellen. Zudem versucht doch einfach mal wirklich bewusst zu essen und probiert nicht währenddessen schon wieder 1000 To-dos zu erledigen. Legt einfach mal das Handy oder die Zeitschrift bei Seite, schaltet den Fernseher aus und konzentriert euch auf euer Essen. Weiterer Vorteil: Ihr bekommt so auch ein viel besseres Gefühl für euer Sättigungsgefühl, überfresst euch nicht und sorgt für kein unnützes Food Koma 😉
- Probiert euch nicht unnütz stressen zu lassen. Ihr könnt ein Timing oder eine Verabredung nicht einhalten? Dann seid lieber rechtzeitig realistisch zu euch selbst. Sagt rechtzeitig Bescheid, wenn ihr es vielleicht erst eine halbe Stunde später zu eurer Verabredung mit eurer Freundin schafft. Sie wird es verstehen und vielleicht passt es auch ihr sogar besser. Nichts ist schlimmer als gestresst zur nächsten Bahn rennen zu müssen oder die wartende Freundin zu sein.
- Plant euch ausreichend Zeit für Pausen, Me-Time und die schönen Dinge im Leben ein. Das kann etwas Urlaub sein, ein entspanntes Bad, ein Serien-Abend, ein gutes Buch oder die regelmäßigen 1-2 Stunden beim Sport. Ob das nun das Joggen um die Alster ist, der Besuch im Fitness-Studio oder eine Yoga- oder Pilatesstunde. Was euch am besten tut, das wisst ihr vermutlich am besten selbst. Euch fehlt vielleicht doch einmal die Zeit dafür? Wie wäre es mit einer 10min Meditation abends vorm Schlafengehen? Achtet auf euren Atem, gebt eurem Körper einmal kurz die Zeit herunterzukommen und ihr werdet sehen, dass ihr viel viel besser schlafen könnt.
- Seid dankbarer! Oftmals verschwinden die kleinen Highlights und positiven Dinge am Tag in unserer kompletten Alltags-Routine und wir vergessen ganz und gar diese wertzuschätzen. Eine Followerin gab mir einmal den Tipp eines „Achtsamkeitsglases“. Schreibt einmal jeden Abend auf einen kleinen Zettel wofür ihr an diesem Tag dankbar gewesen seid. Packt diesen Zettel in ein Glas. Wiederholt dies jeden Tag und schaut euch am Ende des Monats all die kleinen täglichen Highlights an. Ich bin mir sicher, dass es ein Lächeln in euer Gesicht zaubern wird! Zu schnell vergessen wir all diese kleinen positiven Dinge in unserem Leben und geben den negativen Begegnungen mehr Raum.
Und nun verratet ihr mir doch einmal euer Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag!
Namaste!
